Autor:Caterina
Folgende Kurzgeschichte war für einen Wettbewerb in einem anderen Board. Es gab eine bestimmte Anzahl Wörter, weshalb ich die Story nicht ganz ausschmücken konnte
Ich ging diesen Waldweg entlang. Ganz ruhig und entspannt. Der Schnee war geschmolzen, der Boden war nass. Blumen gab's noch keine. Woher auch, es war Februar. Die Tannen standen grün, tropften und versperrten eine menge Licht. Trotzdem waren einige Fleckchen Himmel noch nicht verdeckt, wodurch sie Sicht nicht besonders beschwerlich war. Ich hüpfte über ein paar Wurzeln und kickte ein paar Steine weg. Tiere sah man keine. Nichtmal Vögel zwitscherten. Normalerweise würde ich hier die frische Luft genießen und spazieren, aber diesmal war alles irgendwie anders. Die Luft war feucht und kalt, und ich spazierte eigentlich nicht richtig. Irgendwie schien ich total luftig zu sein und wie ein Geist über den Boden zu schweben. Etwas war nämlich ganz anders. Vollkommen sogar. In meiner rechten Hand war dieser Schlüssel, welchen ich am Waldrand fand. Seither schien ich irgendwie keine Ruhe zu haben. Ich weiß nicht warum, aber dieser Schlüssel stieß irgendeinen Stromstoß, irgendein Zeichen von sich, während ich quer durch den Wald ging. Dieser Schüssel musste diesem Haus gehören, das ich einst gefunden habe. Ich hatte damals, als ich es sah, auch so ein schwummriges Gefühl. Als wäre ein Geist auf mir. Ein Fluch. Oder einfach auf diesem Häuschen. Es war alt und die Backsteine aus denen es gebaut war sind stark beschädigt, trotzdem kann man nicht rein. Man braucht bestimmt diesen Schlüssel, das wusste ich. Und so ging ich zu diesem Haus, diesem Haus, das mir unheimlich erschien. Doch ich glaubte nicht, dass es ein Geisterhaus oder so etwas war. Oder? Als ich ankam, da schien dieser Schlüssel noch stärker zu wirken. Es war (unheimlich) still. Nichts rührte sich. Ich ging zur Tür hin. Man könnte sie vielleicht aufbrechen, jedoch hatte ich kein Brecheisen oder ähnliches. Alt und modrig schien mich die Holztür fast anzusehen. Langsam hob ich den Schlüssel. Ich sah auf meine Hand. Sie zitterte. Erschrocken ließ ich den Schlüssel fallen. Er fiel auf irgendeine Glasscherbe. Ein gellender Ton hallte durch den Wald. Mein Herz schien ganz kurz stehenzubleiben, bis ich den Schlüssel wieder nahm und ihn schnell ins Schlüsselloch steckte. Er passte. In diesem Moment erschrak ich selber ein wenig, da sich den Schlüssel einfach hinein getan habe. Diese Kraft schien noch schneller, noch strömender aufzugehen. Ich drehte den Schlüssel um. Klick. Langsam machte ich die Türe auf. Mein Herz pochte, mein ganzer Körper schien zu zittern. Ich sah nichts, es war stockfinster. Und immer noch still. Nichts passierte. Soll ich reingehen? Ich war nervös. Oder nur ängstlich. Bis ohne Vorwarnung eine Krähe schrie. Ich fiel vor Schreck nach hinten, knallte gegen ein Holzbrett, dass in der Landschaft stand, torkelte kurz weg und dann packte mich die Angst, und ich rannte. Und ich rannte, ohne an den Schlüssel zu denken, ohne an die Informationen zu denken, die ich finden könnte, ohne an irgendwas zu denken. Ich rannte, rannte, rannte. In diesem Moment hörte ich Bellen. Da sah ich einen braunen, zotteligen Hund, und da sah ich den alten Förster. Ich stoppte. Er kam auf mich zu. „Na? Du bist doch die Kleine in der Veterngasse, nicht wahr? Was ist den los?“, fragte er. Ich atmete schnell und dachte, da sich jeden Moment zusammenbreche vor Angst und Schreck. Der Förster streichelte kurz seinen Hund, dann sagte er: „Los, ich begleite dich nach Hause, in Ordnung?“ Ich nickte. Er nahm meine (noch immer zitternde) Hand. „In Ordnung, gehen wir los“. Und er ging mit mir los, aus dem Wald, weg vom kleinen Haus, wo noch immer der Schlüssel steckte und die Türe offen stand....